Deutsche schwulenfilme düsseldorf

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Es sind gleich mehrere Ereignisse, die im Sommer an den Beginn der Schwulen- und Lesbenbewegung erinnern. Juni zu erinnern, ist längst zum weltweiten Phänomen geworden. In ein paar Tagen, am 6. Juli, jährt sich zum Mal die Eröffnung des "Instituts für Sexualwissenschaft" von Magnus Hirschfeld in Berlin.

Der Arzt und Sexualreformer Hirschfeld war der erste, der die "Förderung wissenschaftlicher Forschung des gesamten Sexuallebens und Aufklärung auf diesem Gebiete" Magnus Hirschfeld auf eine institutionelle Grundlage stellte. Hirschfeld, selbst homosexuell, nutzte für die Verbreitung seiner Thesen auch gerne das Medium Film.

Und ebenfalls vor Jahren kam der erste Spielfilm in die Kinos, der sich sehr offen und direkt mit dem Thema "Homosexualität" beschäftigte: "Anders als die Anderen", ein Film des in Wien geborenen Regisseurs Richard Oswald. Oswald galt als Spezialist in Sachen "Aufklärungsfilm", einer damals populären Spielart des frühen Kinos.

So hatte der Regisseur bereits Filme über Themen wie Prostitution, Vergewaltigung und Abtreibung gedreht. Für "Anders als die Anderen" sicherte sich Oswald die Mitarbeit von Magnus Hirschfeld. Der Wissenschaftler trat im Film auch als Schauspieler auf. Es kommt zu einem Gerichtsverfahren, bei dem Magnus Hirschfeld als er selbst auftritt und ein flammendes Plädoyer für die Abschaffung des Paragraphen hält seit waren sexuelle Handlungen männlicher Partner unter Strafe gestellt.

Der Film endet mit dem Selbstmord des von Conrad Veidt dargestellten Musikers, der nach dem Prozess, der ihm gesellschaftliche Ächtung bringt, keine Zukunft mehr für sich sieht. Letztendlich habe man sich damals entschieden, eine Mischung aus beidem zu machen. Der Film wurde nach seiner Premiere Entstanden in einer Zeit, in der es in Deutschland keine Film-Zensur gab, rief Oswalds Werk entrüstete Reaktionen der konservativen und rechtsnationalen Presse hervor.

Sehr schnell wurden Rufe nach Einführung einer Film-Zensur laut. Die Monatszeitschrift "Kothurn" bezeichnete "Anders als die Anderen" damals als "öde n , phantasielose n Kitsch, aufgeputzt mit ernsthaften wissenschaftlichen Forschungen, …ein Film als Mülleimer für alle Tagesabfälle.

Nicht weniger drastisch formulierte es ein Professor der Kunstgeschichte in "Das Kino in Gegenwart und Zukunft": "Ganz neuerdings sind es die perversen Erscheinungen des Sexuallebens, die sich als Inhalt von Aufklärungsfilmen besonderer Beliebtheit erfreuen. Offenbar hatte "Anders als die Anderen" mit seiner melodramatisch packenden Erzählweise, seiner Thematik und dem offenen Umgang mit Homosexualität eine "konservative Schmerzgrenze" Schwientek überschritten.

Heute könne man sich soetwas nicht mehr vorstellen, allerdings: "Wenn man sieht, wie lange es dann gedauert hat, bis der Paragraph dann abgeschafft wurde … , dann kann man sich das vielleicht doch annährend vorstellen, wie extrem die Reaktionen waren, als der Film veröffentlicht wurde, das war spektakulär.

Die Kritik an "Anders als die Anderen" sei vor allem aus dem rechten Lager gekommen. Im Mai wurde eine Filmzensur eingeführt. Das hatte zur Folge, dass auch Oswalds Film verboten wurde.

Deutsche schwulenfilme: die besten produktionen und wo du sie findest

Die Kopien wurden vernichtet. Erhalten blieben nur Fragmente. Erst viele Jahre später wurden diese restauriert und mit dokumentarischem Material ergänzt und als DVD veröffentlicht. Richard Oswald starb in Düsseldorf. Sein Film "Anders als die Anderen" gilt als wichtigster Stummfilm zum Thema Homosexualität - und ist in seiner liberalen Grundeinstellung noch heute von verblüffender Aktualität.

Knapp Jahre später hat übrigens der in Hollywood arbeitende deutsche Regisseur Roland Emmerich die Ereignisse, die zum Christopher Street Day führten, verfilmt. Sein Werk "Stonewall" kam weltweit in die Kinos.